Moderne Instrumente bedienen das Informationsbedürfnis der Bürger nach Sicherheit

Seit mehr als einem Jahrhundert ist das Psychiatrische Zentrum Nordbaden (PZN) fester Bestandteil des Wieslocher Stadtlebens. Dass viele Bürger dem positiv gegenüberstehen und sich sogar ehrenamtlich für die Patienten engagieren, liegt jedoch nicht nur an dieser langen Tradition. Der regelmäßige Austausch, den die Einrichtung sowohl mit den offiziellen Gremien als auch mit den unterschiedlichen Interessengruppen der Stadt pflegt, sorgt für den nötigen Informationsfluss und damit auch für ein harmonisches Miteinander. Wie aber geht die Einrichtung mit kritischen Ereignissen um, Beispielsweise mit zwei Entweichungen im November? Hier waren zwei Patienten aus dem Maßregelvollzug von einer halboffenen Station entwichen.

Seit 2013 werden bedrohlich erscheinende oder kritische Ereignisse über einen Web-Bürgerticker, einen kostenfreien SMS-Service sowie über einen Anrufbeantworter der Bevölkerung übermittelt. Damit reagierte das PZN auf den Wunsch der Bevölkerung, im Falle einer Krise zeitnah informiert zu werden. Jedes Jahr registrieren sich konstant um die 100 Personen für den SMS-Pushdienst.

„In einem großen psychiatrischen Krankenhaus wie dem PZN bleiben bei aller Vorsorge Zwischenfälle leider nicht aus“, erläutert Susann Roßberg, Leiterin der Unternehmenskommunikation am PZN. Zu den Situationen, die gerade bei Anwohnern oftmals für Beunruhigung sorgen, zählen beispielsweise der Einsatz von Polizeieinheiten, von Suchhubschraubern oder Hundestaffeln. Der Leiter des Polizeireviers Wiesloch, Uwe Schrötel, stellte bei einem der traditionellen Anwohnertreffen unmissverständlich klar, dass PZN-Patienten nur zu einem sehr geringen Anteil an den Straftaten in Wiesloch beteiligt sind. Wesentlich häufiger ist der Einsatz der Polizei bei der Suche nach Personen, die in eine Notlage geraten sind. Von diesen Menschen geht in der Regel zwar keine Gefahr aus, für den Bürger ist es aber kaum zu unterscheiden warum der Polizeihubschrauber gerade wieder über Wiesloch fliegt. Die rasche Information in solchen Fällen entspreche jedoch klar dem Wunsch der Bürger und könne mitunter auch für mehr Sicherheit sorgen.

Und was sagt die Bürgerschaft zu dem Ansatz? „Das PZN hat meine Wünsche verstanden. Ich fühle mich mit meinen Sorgen jetzt ernst genommen. Für mich persönlich verbessert das SMS-Verfahren den Informationsfluss erheblich“, lautet die zufriedene Äußerung einer Anwohnerin. Mit der Polizei ist das Vorgehen abgesprochen, auch hier begrüßt man den schnellen Informationsfluss in Richtung Öffentlichkeit.

Die beiden entwichenen Patienten sind in der Zwischenzeit wieder ins PZN zurückgebracht worden, der eine von seinen Angehörigen, der andere wurde im Rahmen von Fahndungsmaßnahmen von der Polizei festgenommen. Auch das wurde der Bürgerschaft über den Bürgerinfodienst übermittelt. Fall abgeschlossen.